Themenübersicht des Jahresberichts 2021
Mehrere Lockdowns sorgten 2020 für den zweitstärksten Wirtschaftsrückgang der Nachkriegszeit. Vielen Unternehmen brach quasi über Nacht ihre Geschäftsgrundlage weg: Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie mussten schließen, Veranstaltungen wurden abgesagt. Es ist der Innovationskraft des deutschen Mittelstandes zuzuschreiben, dass viele Unternehmer statt in Schockstarre zu verharrten neue Geschäftsideen entwickelten: Aus Hotels wurden Testzentren, Textilunternehmen produzierten Masken und Schutzkleidung, Webshops wurden in Windeseile umgesetzt, Veranstaltungen kurzerhand ins Internet verlegt etc. Die Leasing-Wirtschaft unterstützte die Investitionen und hilft ihren Kunden dabei, resilienter aus der Krise aufzubrechen und sich für die Zukunft aufzustellen, wie zahlreiche Kundenbeispiele belegen.
Welche Herausforderungen und Chancen sehen Leasing-Experten bei der Bewältigung der Krise und dem Aufbruch der Wirtschaft? Welchen Einfluss hatte die Pandemie auf die Vertriebsstrategie und die Kommunikation mit Kunden und Lieferanten? Welche Lehren konnten aus der Krisenzeit gezogen werden und gibt es – rückblickend – auch positive Aspekte? Wie nachhaltig haben sich Ansprüche und Bedürfnisse der Kunden verändert? Und welche Themen werden die Leasing-Gesellschaften in der Post-Corona-Zeit beschäftigen? 15 Expertinnen und Experten geben Antworten auf diese Fragen.
In ihrem Gastkommentar gibt Elisabeth Winkelmeier-Becker, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, einen Überblick über die wirtschaftspolitischen Maßnahmen, um die Corona-Krise zu bewältigen sowie die Transformation der deutschen Wirtschaft zu unterstützen. Eine außerordentlich wichtige Rolle wird dabei weiterhin Leasing als Finanzierungsform spielen können. Mit einem Anteil von über 50 Prozent der außenfinanzierten Anlageinvestitionen sei Leasing als Finanzierungsform im Mittelstand nicht mehr wegzudenken.
„Krisenbewältigung hängt im Wesentlichen mit der Beantwortung der Fragen zusammen, was in einem Unternehmen bestehen bleiben kann und was sich ändern muss“, schreibt Mark. S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Mittelstands-Bunds (DMB). Er zeigt auf, wie eine kollektive Aufbruchsstimmung im Mittelstand entstehen kann: Den Digitalisierungsschub nutzen, New Work als Chance für den Mittelstand begreifen sowie mutige Investitionen in die Zukunftsfähigkeit tätigen. Für die Realisierung solcher Investitionen sei Leasing prädestiniert.
Die Corona-Krise hat die Lücken der Digitalisierung zu Tage gefördert und die Notwendigkeit einer Transformation verdeutlicht. Zur Transformation gehören nicht nur digitale Tools und Assets, sondern auch ein digitales Mindset. In ihrem Gastbeitrag beschreibt Karine Rübner, Referentin Digital Responsibility & New Work beim Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), wie wir uns auf das Post-Corona-Zeitalter vorbereiten, Hürden und Ängste überwinden können, welche Fähigkeiten wir erlernen müssen und wie alte Muster aufgebrochen werden können.
Prof. Dr. Michael Grömling vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln gibt einen Ausblick über die Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen im laufenden Jahr und für 2022. Er beschreibt in seinem Gastbeitrag dringende Voraussetzungen für die Erholung der Investitionen. Zudem fordert er, dass die notwendige Konsolidierung der Staatsschulden in den kommenden Jahren nicht zu Lasten der staatlichen Investitionen gehen darf.
Das Internet of Things (IoT) erlaubt eine Realtime-Kommunikation mit dem finanzierten Asset und stärkt Leasing in seiner Bedeutung für die Finanzierung der digitalen Transformation der Wirtschaft. Dank erhöhter Transparenz kann dem Kundenwunsch vom „Nutzen statt Eigentum“ als Paradigma der Industrie 4.0 leichter entsprochen werden. In seinem Gastbeitrag zeigt Dr. Lars Rüsberg zudem auf, dass sich neue Optionen der Risikosteuerung und -teilung ergeben, wenn sich Leasing-Gesellschaften in Ökosystemen positionieren.