Mittelstand, Expertise, Nachhaltigkeit und die Nähe zur Realwirtschaft bilden das Leasing-Fundament
Als sich vor etwa 60 Jahren die ersten Leasing-Gesellschaften in Deutschlang gründeten, traten sie mit ihrem innovativen Geschäftsmodell schnell einen wahren Siegeszug an. Inzwischen ist Leasing aus dem Wirtschaftsalltag nicht mehr wegzudenken: Ob Technikerwagen oder Reisebus, Müllwagen eines Entsorgungsunternehmens, Gabelstapler, Lkw, Kopierer und Computeranlagen, Bau-, Druck- oder Werkzeugmaschinen, Zahnarztstuhl oder Röntgenapparate, Autowaschstraßen, Fitnessgeräte oder die Photovoltaikanlage auf der Produktionshalle – täglich sind ungezählte Leasing-Güter im Einsatz. Über die Hälfte aller nicht aus Eigenmitteln finanzierten Investitionen werden jedes Jahr mittels Leasing realisiert. Aktuell sind in Deutschland Wirtschaftsgüter im Wert von knapp 200 Milliarden Euro verleast.
Die Bedeutung der Leasing-Branche für das Wachstum der deutschen Volkswirtschaft ist genauso unumstritten wie die fest verwurzelte Partnerschaft mit dem Mittelstand.
Die Partnerschaft beweist sich besonders in Krisen- und in konjunkturell unsicheren Zeiten, denn Leasing bietet Lösungen für die Herausforderungen der Unternehmen,
erläutert BDL-Präsident Kai Ostermann. So unterstützen die Leasing-Gesellschaften ihre Kunden dabei, die Corona-Krise resilienter zu überwinden, denn Leasing schont die angegriffene Eigenkapitalbasis oder verschafft mit Sale-and-lease-back sogar neue Liquidität. Aber auch für die notwendigen Investitionen in Klimaschutz, Nachhaltigkeit und den digitalen Wandel wird Leasing verstärkt genutzt, wie aktuelle Marktbefragungen zeigen.
Themen im Überblick:
Leasing-DNA
Innovationskraft und Vielfalt – dafür steht die Leasing-Wirtschaft: bei den Leasing-Gütern, den Leasing-Gesellschaften und auch den Beschäftigten, denn in kaum einer anderen Branche arbeiten Frauen und Männer mit einem derart breiten Spektrum an beruflichen Profilen zusammen. Bei aller Vielfalt gründen die Gesellschaften auf einem gemeinsamen Fundament, dessen Grundsteine Expertise, Mittelstand, Nachhaltigkeit und die Nähe zur Realwirtschaft sind. Sie machen die Leasing-DNA aus.
Spezialist der Güter und Märkte
Als professionelle Investoren verfügen die Leasing-Gesellschaften über eine spezifische Branchen- und Marktkenntnis. Die Rückkopplung mit Kunden und Herstellern verschafft ihnen ein gutes Gespür für Markttrends. So können Leasing-Unternehmen schnell und flexibel reagieren. Sie kennen die Maschinen, Produktionsanlagen, Fahrzeuge, das IT-Equipment und die anderen Wirtschaftsgüter, die sie verleasen, ganz genau. Denn um den Wertverlauf eines Objekts zu berechnen oder Verwertungskonzepte zu erarbeiten, sind Fachleute für Investitionsgüter und Märkte gefragt – aber auch um eine partnerschaftliche Beratung der Kunden zu garantieren. In Leasing-Gesellschaften arbeiten daher Ingenieure verschiedener Fachrichtungen, Expertinnen und Experten aus dem Kfz-Handwerk, der Technik, dem Facility-Management, der Architektur, Medizin etc. im Team mit Finanzierungsspezialisten zusammen. Andere Finanzierer verfügen über dieses breite Know-how nicht. Dieses Wissen ermöglicht es zudem, die Kundinnen und Kunden über die bestmögliche Nutzung des Wirtschaftsguts zu beraten, optimale Finanzierungsmodelle zu entwickeln und ergänzende Services anzubieten.
Investitions- und Innovationsmotor der Wirtschaft
Ihre Expertise befähigt die Leasing-Unternehmen, innovative Produkte oder Investitionen in neue Märkte auch in den Fällen zu realisieren, in denen sich Kreditinstitute eher zurückhaltend zeigen. Dies führte letztlich dazu, dass neue Technologien maßgeblich über Leasing in den Märkten eingeführt und verbreitet werden konnten, Beispiele aus der Vergangenheit sind hierfür Großcomputer, Kopier- und Druckmaschinen oder Großgeräte der Medizintechnik.
Heute werden
Leasing-Gesellschaften wieder einmal gefragte Experten bei der Markteinführung neuer Produkte sein, die im Gefolge knapper und teurer Energieressourcen in großer Zahl geordert werden,
schätzt Leasing-Experte Arno Städtler, der als langjähriger Mitarbeiter des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung viele Jahrzehnte die Leasing-Wirtschaft wissenschaftlich begleitet hat.
Damit unterstützt Leasing die Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes. Aufgrund des ausgeprägten Know-hows über die Wirtschaftsgüter und der Tatsache, dass Leasing-Gesellschaften schon qua Geschäftsmodell Eigentümer des verleasten Objekts bleiben, versteht sich die Branche als Teil der Realwirtschaft. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu klassischen Finanzierungsinstrumenten.
Leasing-MotiveTOP 5 der Leasing-Motive im Zeitverlauf
2002 | 2007 | 2011 | 2015 | 2020 |
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Leasing schont die Liquidität | Kosten sind gleichmäßig, genau kalkulierbar | Kosten sind gleichmäßig, genau kalkulierbar | Leasing schont die Liquidität | Rückgabe des Leasing-Objekts |
Kosten sind gleichmäßig, genau kalkulierbar | Betriebsausstattung bleibt auf dem neuesten Stand | Leasing schont die Liquidität | Kosten sind gleichmäßig, genau kalkulierbar | Kosten sind gleichmäßig, genau kalkulierbar |
Investitionen trotz geringem Investitionsbudget möglich | Ein Leasing-Vertrag ermöglicht Flexibilität | Betriebsausstattung bleibt auf dem neuesten Stand | Bankkreditlinie bleibt erhalten | Leasing schon die Liquidität |
Bankkreditlinie bleibt erhalten | Leasing schont die Liquidität | Rückgabe des Leasing-Objekts nach Ablauf der Vertragslaufzeit | Betriebsausstattung bleibt auf dem neuesten Stand | Betriebsausstattung bleibt auf dem neuesten Stand |
Leasing ist steuerlich vorteilhaft | Leasing ist steuerlich vorteilhaft | Bankkreditlinie bleibt erhalten | Investitionen trotz geringem Investitionsbudget möglich | Bankkreditlinie bleibt erhalten |
Quelle: Kantar-Marktstudien "Leasing in Deutschland"
Enabler der Digitalisierung
Diese Unterscheidung zeigt sich auch beim Thema Industrie 4.0 und der digitalen Transformation der Wirtschaft, für die hohe Investitionsvolumen anstehen. Die Corona-Pandemie hat bei der Digitalisierung für einen enormen Schub gesorgt, jedoch auch die bestehenden Lücken offengelegt. Die klassischen Finanzierungsinstrumente tun sich bei Investitionen in digitale Projekte häufig schwer.
Denn der Investitionsbegriff befindet sich im Wandel: Es geht nicht mehr ausschließlich um den Maschinenbauer, der eine moderne Anlage finanzieren will. Verstärkt sind Unternehmensprozesse im Fokus, immaterielle Werte wie Software und Patente gewinnen an Bedeutung.
Die Leasing-Wirtschaft ist prädestiniert, Investitionen ihrer Kunden in die Digitalisierung zu realisieren,
erklärt BDL-Präsident Kai Ostermann. Denn die Fachleute in den Leasing-Unternehmen können Prozesse bewerten und flexible, passende Finanzierungslösungen konzipieren. Leasing bietet die Chance, das Potenzial von Industrie 4.0 in den Unternehmen zu heben. Nach der aktuellen Marktstudie Leasing in Deutschland 2020 wählen Unternehmen am häufigsten Leasing für ihre Digitalisierungsprojekte, wenn sie die Investition außenfinanzieren.
Aber auch die Leasing-Gesellschaften durchlaufen einen digitalen Wandel. Sie gehen im Vertrieb neue Wege, in puncto digitaler Vertragsabwicklung und in puncto Etablierung neuer Vertriebskanäle. Darüber hinaus verändern sich auch die Anforderungen der Kunden an die Geschäftsmodelle. Sie erwarten flexible, mit Zusatznuten angereicherte Produkte sowie nutzungsabhängige Finanzierungsmodelle wie Pay-per-Use und mehr Service, der durch Analyse der verfügbaren Datenmengen abgeleitet wird. Die Datenanalyse und ein tiefes Verständnis der Prozesse und Organisation beim Kunden zu entwickeln, gehört zu den Herausforderungen der digitalen Transformation. Dafür sind die Leasing-Experten mit ihrer Objektkompetenz, Expertise und der Nähe zur Realwirtschaft besonders qualifiziert.
Leasing als Treiber von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Auch für weitere aktuelle Herausforderungen der Wirtschaft wie Elektromobilität, Energieeffizienz oder moderne Umwelttechnik bietet Leasing Lösungen an. Beispiel Klimaschutz: Laut EU-Kommission müssen bis 2030 europaweit jährlich zusätzlich 260 Milliarden Euro investiert werden, um die Energie- und Klimaziele der EU zu erreichen.
Die Leasing-Wirtschaft wird diesen Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft in Deutschland aktiv mitgestalten und einen großen Teil dieser Investitionen in moderne, energieeffiziente und umweltfreundlichere Technologien realisieren,
erklärt Ostermann.
Zudem kann Leasing eine Schlüsselrolle für die Kreislaufwirtschaft spielen. Nutzen statt Eigentum ist die Leasing-Leitidee. Für viele Hersteller ist Leasing ein wichtiges Absatzinstrument für ihre Güter. Und da Hersteller oder Händler das Objekt nach der vereinbarten Leasing-Nutzungsdauer zurücknehmen, besteht ein viel größeres Interesse daran, dass es eine möglichst lange Lebensdauer hat, reparaturfähig ist und wiederverwendet werden kann. Wenn das gebrauchte Fahrzeug, der Computer oder die Maschinen nach der ersten Leasing-Nutzung von einem weiteren Unternehmen eingesetzt werden, hat dies ebenfalls positive Auswirkungen auf die Ökobilanz.
Wiederaufbereitung statt Schrottplatz
Ein anschauliches Beispiel für Kreislaufwirtschaft ist das IT-Leasing. Nicht selten landen gekaufte Computer und Laptops am Ende ihrer Nutzung auf dem Schrottplatz, obwohl sie nach entsprechender Aufbereitung noch mehrere Jahre hätten verwendet werden können. Leasing-Gesellschaften dagegen arbeiten die nach der Leasing-Zeit zurückgegebene, gebrauchte Hardware wieder auf, bekannt als das sogenannte Refurbishment. Zertifizierte Löschverfahren schaffen dabei die Voraussetzung, gebrauchte IT-Geräte auf dem Zweitmarkt verkaufen zu können.
Und dies funktioniert nicht nur bei PC und Laptop. Da Leasing-Gesellschaften Objektexperten sind und über das Know-how der Märkte verfügen, wissen sie, wo und wer Interesse an gebrauchten Geräten hat. Denn immer kürzere Produktzyklen durch ein beschleunigtes Innovationstempo führen dazu, dass Unternehmen auch ihre Maschinen und Anlagen regelmäßig gegen neuere Modelle austauschen. Andere Unternehmen nutzen die gebrauchten und voll funktionsfähigen Ausrüstungsgüter zu erschwinglicheren Preisen. Leasing bringt beide Bedürfnisse zusammen und erweist sich als Instrument für verantwortungsvolleres Wirtschaften.
Vom Mittelstand für den Mittelstand
Ein häufig unterschätzter Erfolgsfaktor ist die mittelständische Prägung der Leasing-Wirtschaft und ihre Partnerschaft mit dem Mittelstand. Die Leasing-Branche spiegelt in ihrer Struktur die Unternehmenslandschaft in Deutschland wider.
Als Mittelstand für den Mittelstand – dies ist ein ganz wichtiger Treiber unseres Erfolgs. So können die Kunden auf eine Beratung auf Augenhöhe vertrauen. Wir wissen, was es heißt, ein mittelständisches Unternehmen zu führen,
erläutert der BDL-Präsident.
Leasing genießt daher eine hohe Anziehungskraft im Mittelstand, besonders bei den KMU: Vier von fünf Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten ziehen Leasing regelmäßig für ihre Investitionspläne in Betracht. Kein Wunder, dass gut 90 Prozent der rund 2 Millionen Leasing-Verträge im Jahr mit mittelständischen Kunden geschlossen werden.
Vielfältige Argumente für Leasing
Neben einer professionellen Beratung überzeugt Leasing die Finanzentscheider in den Unternehmen mit einer Reihe von Vorteilen: Die Planbarkeit durch Leasing und die Liquiditätsschonung stehen bei Unternehmensbefragungen als Argumente ganz vorn. Werden zusätzlich zum Fahrzeug, zur Maschine oder der IT-Ausstattung noch Servicekomponenten wie Wartung, Reparatur, Versicherung oder Full-Service-Pakete vereinbart, sind Kosten noch besser planbar. Dienstleistungen ergänzend zum Leasing-Vertrag zu buchen, ist daher ein anhaltender Trend.
Laut der aktuellen Kantar-Marktstudie Leasing in Deutschland 2020 schätzen die Leasing-Kunden besonders die Leasing-Grundidee „Nutzen statt Eigentum“. Denn das Argument der Rückgabe des Leasing-Objekts führt die Leasing-Motive an. Nach Ablauf der Leasing-Vertragsdauer wird das genutzte Wirtschaftsgut zurückgegeben oder kann gegen ein neues ausgetauscht werden. Für Mittelständler ist die Rückgabemöglichkeit interessant, wenn in neue, moderne Anlagen investiert wird, oder wenn es darum geht, stets auf dem neuesten technischen Stand zu sein und Computer, Fahrzeuge, Maschinen oder Medizintechnik nach nur kurzer Zeit auszutauschen. Das Argument kommt beim Fahrzeugleasing, dem größten Segment der Branche, besonders zum Tragen: Denn welcher Unternehmer möchte seinen Firmenwagen selbst auf dem Gebrauchtwagenmarkt verkaufen? Stattdessen gibt der Kunde das Fahrzeug nach durchschnittlich drei Jahren der Leasing-Gesellschaft zurück oder tauscht es gegen ein neueres Modell aus. So sorgt er auch dafür, stets die modernsten und umweltfreundlichsten Fahrzeugmodelle im Fuhrpark zu haben.
Leasing-Wirtschaft auf einen Blick
- Innovations- und Investitionsmotor der Wirtschaft
- Größter Investor Deutschlands
- Verlässlicher Partner des Mittelstandes
- Unterstützer der Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes
- Garant der Vielfalt
- Treiber der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
- Enabler der Digitalisierung
- Spezialist der Güter und Märkte
- Freiräume durch ergänzende Services